Geschichte

Als bekannt wurde, dass in den Jahren 2000 - 2002 die elektromechanischen Eisenbahnsicherungsanlagen des Typs Bruchsal J auf der Strecke Olten-Luzern ausser Betrieb gesetzt werden, schlossen sich ein paar Bahnenthusiasten zusammen, unter anderen Beat Hürzeler, mit dem Ziel, diese historisch wertvollen Wunderwerke der Technik zu erhalten.

Mit der Ausserbetriebnahme der Station Brittnau-Wikon wurden die ehemaligen Diensträumlichkeiten wie Stationsbüro, Wartsaal und Güterschuppen frei. Es lag auf der Hand, dass Brittnau-Wikon der Standort des zukünftigen Erlebnisbahnhofs sein wird; einerseits waren die Begebenheiten seitens den SBB günstig und andererseits befindet sich der Wohnort von Beat Hürzeler in Brittnau.

Beginn

Innerhalb weniger Wochen wurden die Stellwerke von Sursee und Nottwil an ihren Originalstandorten zum Abtransport vorbereitet. Ziel des Transportes war der Güterschuppen in Britnau-Wikon.

Das Wärterstellwerk Sursee wurde mit Hilfe eines Schwertransportunternehmens in einem Stück nach Brittnau transportiert; eine Meisterleistung, wenn man bedenkt, dass die Anlage rund 8 Meter lang und 6 Tonnen schwer ist.

Inbetriebnahme

Als erstes Stellwerk wurde Brittnau-Wikon wieder vollumfänglich mit Hilfe von Ersatzschaltungen in Betrieb genommen. Zwei Miniaturbahnübergänge mit Glocken ergänzen die Anlage und simulieren die Funktion der ehemaligen Barrieren. Das Stationsstellwerk Brittnau-Wikon ist das letzte Stellwerk seiner Bauart zwischen Basel und Chiasso, welches noch am Originalstandort steht und heute wieder zu 100% betriebsfähig ist.

Parallel dazu wurde an der Wiederinbetriebnahme vom Befehls- und Wärterstellwerk Sursee begonnen. Diese Stellwerksanlage ist heute in der Schweiz einzigartig und mit ihrer Grösse (20 Weichen und 5 Hauptsignale) der Höhepunkt unserer Sammlung. Seit Winter 2005/2006 ist das Stellwerk Sursee wieder zu 100% im Simulationsbetrieb einsatzfähig. Im Sommer 2004 wurden die über 100-jährigen Abläuteglocken, die früher zum gewohnten Bild gehörten, ergänzt.

Im Frühling 2005 wurde die Büroausstattung mit einer Pautzedruckmaschine, einem Billettschrank und weiteren Einrichtungen komplettiert. Seither verfügen wir über ein originalgetreu eingerichtetes Stationsbüro, wie es noch vor 60 Jahren normal war.

Vereinsgründung

Aus praktischen und finanziellen Gründen wurde im Winter 2004 die Gründung eines Vereins aktuell. Die Gründung wurde nach intensiver Vorarbeit am 5. März 2005 feierlich vollzogen. Innerhalb kürzester Zeit konnte der Verein 50 Mitglieder zählen. Mit dem Vorsatz „jedes Mitglied wirbt ein neues“ wollen wir die Anzahl an Mitgliedern stetig steigern. Die Gründungsmitglieder waren Liliane Steiner, Doris Heer, Beat Hürzeler, Beat Hauser, Thomas Locher, Christoph Althaus, Peter Steiner, Christian Waldmeier, Roland Müller, Daniel Aeschbacher, René Mörgeli, Markus Vollack und Samuel Rachdi.

Nottwil

Um unsere Sammlung von Stellwerken, allesamt Bauart Bruchsal J, interessanter zu gestalten, entschlossen wir uns, das Stellwerk Nottwil wieder in den vollmechanischen Zustand zurückzubauen. Mit Hilfe der SBB konnte schon ein wichtiger Teil der früheren Anlage rekonstruiert werden, unter anderem die Hebelbank. Durch einen glücklichen Zufall und das Entgegenkommen von Erwin Gugger fand im Winter 2005/2006 der originale Vierfelderblock von Nottwil seinen Weg zurück auf das Stellwerk.

Das Auftreiben der Einzelteile für die Verbindung des Streckenblocks mit den Signalhebeln bereitete grosse Schwierigkeiten. In den diversen Lagerorten der SBB liessen sich keine entsprechenden Teile mehr auftreiben. Dank einem Modell konnten dann mit Unterstützung der Lehrwerkstatt der Nussbaum AG, Olten, die Teile für den Blockuntersatz repliziert werden.